Warum Wachstum Mut erfordert – und wie wir daran wachsen

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Familienaufstellungen
Paula Marin Coach

Verfasst von Paula Marin

Jan. 5, 2025

Was brauchen wir, um zu wachsen?

Persönliches Wachstum bedeutet, schwierige Momente zu erleben und aus ihnen zu lernen. Wachsen ist nicht immer einfach: Manchmal bedeutet es, die Art und Weise, wie wir über uns selbst und unsere Familie denken und fühlen, zu verändern. Dieser Prozess kann herausfordernd sein, da er uns auffordert, bestimmte Überzeugungen oder familiäre Rollen loszulassen, die wir immer als gegeben angesehen haben. Doch wenn wir Wachstum als einen natürlichen Prozess verstehen, können wir ihn mit mehr Klarheit und Vertrauen angehen.

Die Rolle der Familie für unser Wachstum

Seit unserer Kindheit bildet die Familie, insbesondere unsere Eltern, die Grundlage für unsere Entwicklung. Man kann sich vorstellen, dass Eltern ein „Nest“ schaffen, in dem das Kind lernt, sich selbst sicher und geborgen zu fühlen. Dieses „Nest“ ist die Basis, die uns ermöglicht, die Welt zu erkunden und zu ihm zurückzukehren, wenn wir Ruhe und Unterstützung brauchen. Dieser Wechsel zwischen Hinausgehen und Zurückkehren wiederholt sich in jeder Lebensphase und hilft uns, eine stabile emotionale Grundlage aufzubauen, von der aus wir uns mutig auf neue Erfahrungen einlassen können.

Erkunden und Zurückkehren: Der natürliche Rhythmus des persönlichen Wachstums

Erkunden und Zurückkehren sind zwei wesentliche Bewegungen in unserer Entwicklung. Erkunden bedeutet, mit Neugier die Welt zu entdecken, während Zurückkehren bedeutet, an einen sicheren Ort zurückzukehren, um auszuruhen, das Erlebte zu verarbeiten und daraus zu lernen. Diese beiden Bewegungen zusammen schaffen einen natürlichen Rhythmus, der uns erlaubt, uns auszuweiten, ohne das innere Gleichgewicht zu verlieren.

1. Erkunden: Die Kraft der Neugier

Schon als Kinder haben wir das Bedürfnis, die Welt um uns herum zu entdecken. Die Neugier treibt uns an, Neues zu erfahren und zu lernen. Beim Erkunden beginnen wir, unsere eigene Identität zu entwickeln, indem wir ausprobieren und herausfinden, was uns gefällt, wovor wir Angst haben und was wir vertrauen können.

Beispiel in der Kindheit: Ein kleines Kind, das das Laufen lernt, möchte Dinge anfassen, beobachten und ausprobieren. Dieser Prozess ermöglicht es ihm, nicht nur die Welt, sondern auch sich selbst besser kennenzulernen.

Beispiel im Erwachsenenalter: Auch als Erwachsene erkunden wir – auf andere Weise. Das könnte ein Jobwechsel, eine Reise an einen unbekannten Ort oder der Beginn einer neuen Beziehung sein. Jede Erfahrung ist eine Gelegenheit, uns selbst besser kennenzulernen und zu wachsen.

2. Zurückkehren: Das Bedürfnis nach Sicherheit und Ruhe

Erkunden ist wichtig, kann aber auch herausfordernd sein. Nach jeder neuen Erfahrung brauchen wir einen Moment, um „zurückzukehren“, das Erlebte zu verarbeiten und uns emotional zu stabilisieren. Zurückkehren ist wie eine Pause, in der wir uns erholen und das Gelernte verinnerlichen können.

Beispiel in der Kindheit: Ein Kind, das die Welt erkundet hat und dann in die Arme seiner Eltern zurückkehrt, sucht den Kontakt zur Sicherheit. Diese Rückkehr hilft ihm, eventuell erlebte Ängste zu verarbeiten, sodass es sich entspannt und erneut bereit für Erkundungen ist.

Beispiel im Erwachsenenalter: Für Erwachsene kann das Zurückkehren bedeuten, nach einem anstrengenden Tag nach Hause zu kommen, mit einem Freund zu sprechen oder einer Selbstfürsorge-Routine zu folgen. Dieses „Zurückkehren“ hilft uns, unsere Emotionen und Erfahrungen zu ordnen und bereitet uns auf die nächste Erkundung vor.

3. Das Gleichgewicht zwischen Erkunden und Zurückkehren

Um gesund zu wachsen, brauchen wir ein Gleichgewicht zwischen diesen beiden Momenten. Nur zu erkunden, ohne zurückzukehren, kann zu Erschöpfung führen, während nur zurückzukehren, ohne zu erkunden, uns in einer begrenzten Komfortzone festhalten kann. Indem wir zwischen Erkunden und Zurückkehren wechseln, wachsen und stärken wir uns ohne unser inneres Gleichgewicht zu verlieren. Dieses Gleichgewicht hilft uns, in einem stetigen Kreislauf der Expansion und Konsolidierung zu wachsen.

Vertrauen und Sicherheit

Vertrauen und Sicherheit sind grundlegende Bausteine in diesem Prozess. Vertrauen wird aufgebaut, wenn wir in einem unterstützenden Umfeld aufwachsen und ist wesentlich für unsere Beziehungen und Entscheidungen im Erwachsenenalter. Sicherheit wiederum ist die Fähigkeit, das, was wir sind und fühlen, fest in die Welt zu tragen, ohne zu stark an unseren Fähigkeiten zu zweifeln. Beide Aspekte entwickeln und stärken sich durch das Gleichgewicht von Erkunden und Zurückkehren, sodass wir die Stabilität haben, um neuen Herausforderungen zu begegnen.

Die Rolle der Familienaufstellungen

Systemische Arbeit wie Familienaufstellungen sind ein Werkzeug, das uns hilft zu verstehen, woher bestimmte Gefühle oder Blockaden kommen, die manchmal mit unserer Herkunftsfamilie verbunden sind. Diese Einflüsse können beeinflussen, wie wir heute denken, fühlen und handeln. Diese Praxis erlaubt uns, diese Einflüsse zu verstehen und zu lösen, um mit mehr Freiheit weiterzuwachsen.

Wachstum ist ein fortlaufender Prozess

Wachsen ist keine einmalige Sache, sondern ein fortlaufender Prozess. In jeder Lebensphase stoßen wir auf neue Herausforderungen und Gelegenheiten, um uns besser kennenzulernen. Dieser Prozess beinhaltet, anzuerkennen, was wir erlebt haben, zu erkennen, was wir verbessern müssen, und loszulassen, was wir nicht mehr brauchen. Es ist ein natürlicher Kreislauf des Voranschreitens und Rückkehrens, in dem Erkunden und Zurückkehren uns erlauben, mit Stärke und Klarheit weiterzumachen.

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